Das DeepStor-Projekt
Im Forschungsprojekt DeepStor untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Hochtemperatur-Wärmespeicherung als geothermische Batterie im tiefen Untergrund. Wenn es gelingt, überschüssige Wärmeenergie aus dem Sommer in Form von heißem Wasser in den Poren des Tiefengesteins zu speichern, könnte sie im Winter als klimafreundliche Wärme genutzt werden. Mit der anvisierten Nutzung eines ausgeförderten Erdölfeldes als Wärmespeicher wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine echte Geoenergiewende schaffen.
Die Explorationsbohrung DeepStor-1 in die potentiellen Speicherlagen im Randbereich des ehemaligen Erdölfeldes Leopoldshafen ermöglicht eine Erkundung des Untergrundes direkt am Campus Nord. Auf einem ausgewiesenen Gebiet am KIT Campus Nord wollen die Forschenden eine etwa 1.300 Meter tiefe Erkundungsbohrung durchführen. In einem Teil der Bohrung soll das Gestein unzerstört als Bohrkern entnommen und im Labor untersucht werden. Mit Daten aus Logging und Testing werden zahlreiche Daten aus dem Untergrund gewonnen. Damit können auch Simulationsmodelle am Computer genauer und aussagekräftiger werden. So können die Forschenden grundlegende Fragen zur Eignung des Untergrunds für die Wärmespeicherung beantworten. DeepStor wird seismisch überwacht und es werden seismologische Studien durchgeführt.
In der Karlsruher Region und im weiteren Oberrheingraben befinden sich mehrere ehemalige Erdölschichten als mögliche Speicher für Wärmeenergie. Damit ergibt sich ein großes Speicherpotential in der Region.
DeepStor ist ein Helmholtz-Projekt und Teil der Forschungsprojekte VESTA und GEOZeit. Die Aufsuchungsgenehmigung erfolgte zusammen mit der EnBW.
Einbindung der Bürgerinnen und Bürger
GECKO ist ein inter- und transdisziplinäres Verbundprojekt zwischen dem KIT und dem Öko-Institut e.V. In einem Co-Design-Prozess wurde gemeinsam mit Bürgerinnen, Bürgern sowie weiteren Stakeholdern ein Konzept zur Nutzung der Geothermie für eine klimaneutrale
Wärmeversorgung am Campus Nord des KIT entwickelt. Die Ergebnisse dieses Projekts fließen in das DeepStor-Konzept ein. Zukünftig sollen Bürgerinnen und Bürger eingeladen werden, im Rahmen eines Citizen-Science-Projekts selbst Daten zu erheben und so einen direkten Einblick in die Forschung zu erhalten.
Haben Sie Fragen zum Projekt? In Kürze entsteht eine Sammlung von FAQ zum Thema Geothermie und Geoenergienutzung für den Campus auf unserer Webseite. Ihre Fragen können Sie gerne senden an geoenergiecampus∂kit.edu