Seismische Überwachung

Mit hochpräzisen Geophonen und zusätzlichen Sensoren wird das DeepStor-Projekt genau und gemeinsam überwacht.
Konzept der seismischen Überwachung mit drei verschiedenen Sensoren, die über den Campus und darum herum verteilt sind.
Seismisches Überwachungskonzept mit einer Kombination aus verschiedenen Sensoren und der Einbeziehung interessierter Stakeholder (schematische Abbildung ohne exakte Standorte)
Ampel
Das Ampel-Prinzip

Im DeepStor-Projekt wurde der seismischen Überwachung eine besonders große Bedeutung beigemessen. Dafür werden drei Sensortypen kombiniert: Hochpräzise Seismometer, mobile Sensoren und Glasfaser. 

Grundlage für die seismische Überwachung sind die Empfehlungen und gesetzlichen Vorgaben. Dafür wird ein lokales Netzwerk aus fünf hochsensiblen Seismometern eingerichtet, das dauerhaft Bodenbewegungen rund um die Erkundungsbohrung erfasst, und unabhängig ausgewertet. 

Besonders sorgfältig wurde das sogenannte Ampelsystem zur Bewertung seismischer Ereignisse entwickelt. Es legt fest, bei welchen Erschütterungen Maßnahmen ergriffen werden müssen – und geht dabei über die üblichen Anforderungen hinaus. Grund dafür ist die Nähe zu besonders empfindlichen Gebäuden und Forschungseinrichtungen auf dem Campus.

Damit bei ungewöhnlichen Bewegungen schnell reagiert werden kann, gibt es ein sogenanntes Ampelsystem. Es zeigt an, ab wann Maßnahmen nötig sind – zum Beispiel für den unwahrscheinlichen Fall, dass Erschütterungen spürbar werden oder empfindliche Geräte in Laboren gestört werden könnten.

Laut einer deutschen Norm gelten Erschütterungen ab 3 Millimetern pro Sekunde als potenziell schädlich für Gebäude. Menschen spüren Bewegungen meist schon ab 0,3 Millimetern pro Sekunde. Um besonders empfindliche Forschungseinrichtungen und Infrastrukturen am Campus Nord zu schützen, hat das DeepStor-Team einen noch viel niedrigeren Grenzwert festgelegt: Bereits ab 0,03 Millimetern pro Sekunde werden die Arbeiten vorsorglich gestoppt und die Ursache untersucht.

Kombiniert werden die hochpräzisen Seismometer mit mehreren Plug-and-Play-Seismometern, sogenannten Raspberry Shakes. Von ihnen sind schon einige in Gebäuden am Campus Nord verteilt. In Zukunft sollen Bürgerinnen und Bürger und Schulen der umliegenden Gemeinden eingeladen werden, an der Messung mit eigenen Sensoren teilzunehmen. Hier finden Sie eine Übersicht zur Datenerfassung  und Abschätzung der Datenqualität der derzeitigen Testsensoren. Interessierte Campus Nord-Institute sind eingeladen mitzumachen und einen Seismometer zu hosten.

Der dritte Sensortyp sind Glasfaserkabel. Mit ihnen wird DeepStor sowohl entlang der Bohrung als auch im Boden verlegt als Teil von Forschungsstudien überwacht. 

Dieses Konzept sorgt dafür, dass das Projekt bestmöglich überwacht wird – und alle Beteiligten gut informiert sind.

Eine Übersicht über die derzeit installierten Sensoren (Seismometer, Raspberry Shakes, Glasfaserkabel) finden Sie hier

Ansprechpartner: Dr. Jérôme Azzola